Ertappt. — »Und wie argumentiere ich?« — »Sie beurteilen einen Menschen nach einer einzigen Handlung, obwohl diese Handlung keineswegs den ganzen Menschen ausmacht …« — »Dottore, was soll das? Wenn Sie schon Pirandello zitieren, dann bitte richtig.«
— Andrea Camillieri, Der Tanz der Möwe. Köln, 2014.
Harvard-Zitierweise. — Verzicht auf Fußnoten als Quellennachweis. Der Literaturverweis erfolgt im Text in Klammern an einer geeigneten Stelle. Die ausführliche Quellenangabe folgt, dem Anhang vorangestellt, im Literaturverzeichnis im Anschluss an das letzte reguläre Kapitel.
Name des Autors, Erscheinungsjahr, Seitenzahl
Die Physiker (Dürrenmatt 1980a: 22)
Der Besuch der alten Damen (Dürrenmatt 1980b: 16)
Paraphrase. — Ein fremder Text wird sinngemäß zitiert (paraphrasiert), wenn sein Inhalt zusammengefasst und in eigenen Worten wiedergegeben wird. Die Paraphrase wird kenntlich gemacht durch das Einfügen von »vgl.« (vergleiche) vor dem Namen des Autors in der Quellenangabe.
Fremdsprachliches Zitat. — Zitate in einer Fremdsprache sollten optisch vom Text abgehoben werden, um beim Leser Irritationen zu vermeiden. Es empfiehlt sich, ein Zitat in kursive Schrift zu setzen (kursiv: schräg, italic, italique).
Wörtliches Zitat. — Ein wörtliches Zitat ist die Wiedergabe von Text im originalen Wortlaut. Es wird in Anführungszeichen gesetzt. Zitate mit einer Länge von drei oder mehr Zeilen werden beidseitig eingerückt; auf Anführungszeichen wird dann verzichtet.
Auslassung. — In einem Zitat, das nicht vollständig wiedergegeben wird, muss die Auslassung durch drei aufeinanderfolgende Punkte in eckigen Klammern […] kenntlich gemacht werden. Dafür verwendet man das typografische Zeichen der Ellipse.
Hervorhebung im Originaltext. — Eine Hervorhebung im Originaltext (beispielsweise Unterstreichung oder Sperrung) wird im Zitat übernommen und durch die Anmerkung »Hervorhebung im Original« in eckigen Klammern darauf hingewiesen.
Eigene Hervorhebung im Zitat. — Soll in einem wörtlichen Zitat eine Stelle besonders hervorgehoben werden (beispielsweise durch kursive oder fette Schrift), muss unmittelbar hinter der Veränderung die Anmerkung »Hervorhebung des Verfassers« in eckigen Klammern die Hervorhebung kenntlich gemacht werden.
Rechtschreibfehler und Druckfehler. — Ein Zitat ist buchstabengetreu wiederzugeben. Sowohl Rechtschreib- und Druckfehler des Originaltextes als auch veraltete Schreibweisen müssen übernommen werden. Fehler im Original werden mit dem Einschub »[sic]« gekennzeichnet, was »so [lautet die Quelle]« bedeutet. Der Einschub wird auch verwendet, wenn die Genauigkeit oder Richtigkeit eines Zitats vom Leser in Frage gestellt werden könnte oder auf Besonderheiten hingewiesen werden soll.
Nichtwissen. — Kein Philosoph würde ein dickes Buch schreiben, wenn er im Vornherein wüsste, auf welche Weise er später zitiert werden wird.
— Juli Zeh, Spieltrieb. Frankfurt am Main, 2004.
Sparsam. — Wer sparsam zitiert, macht sich nicht so schnell angreifbar. Man schreibe: »Meine japanischen Freunde schlagen drei Deutungen vor«. Das zeigt sowohl die weltweite Vernetzung als auch die perspektivische Vielfalt der Ausführungen.